Die Sportschützen von 1951
Hannovers Schützenwesen genießt seit vielen Jahren weltweit einen guten Ruf, Pflege und Erhalt alter Traditionen sind für die Schützen Verpflichtung und Privileg zugleich.
Die Schützengesellschaft Anderten von 1901 e.V. musste im ersten Weltkrieg und im Anschluss daran bis 1924 erstmalig und schließlich im Laufe des zweiten Weltkriegs den Schießbetrieb einstellen. Auch danach war das Führen von Schusswaffen jeglicher Art durch Gesetz der Alliierten Militärregierung verboten.
Erst 1951 erhielt die SG Anderten wieder die Schießgenehmigung und damit begann ein neuer Auftrieb im Vereinsleben der Schützen.
Interessierte Anhänger des Schießsports fanden jedoch in den innerhalb der SG bestehenden SC "Niedersachsen von 1921" und "Centrum von 1926" keine Aufnahme, es bot sich die Gründung eines weiteren Klubs an.
Wegbereiter waren hier insbesondere die Schützenbrüder Rudolf Kirchmann und Fritz Fischer. Seine Verbundenheit zum Schützenwesen hatte Fritz Fischer, der von 1946–1950 zunächst eine Wohnstätte im alten Schützenhaus an der Mühle gefunden hatte, bereits be-kundet. Ihm ist es zu verdanken, dass in den Nachkriegsjahren das alte Schützenhaus und der Scheibenstand in seinen wesentlichen Teilen erhalten blieben.
Am 13. Juni 1951 fand schließlich in der Gaststätte "Zur Mühle" in Anderten,damaliger Inhaber Richard Fuchs, die Gründungsversammlung statt.
In Anlehnung an die "Sportfreunde Anderten" erhielt der neue Klub den Namen "Sportschützen Anderten von 1951". Vorsitzender wurde Rudolf Kirchmann, Schriftführer Werner Kadach, Kassierer Wilhelm Müller, Schießwart Ludwig Dobler.
Die Gründung wurde aktenkundig gemacht, der Gesellschaft mitgeteilt und damit waren die Sportschützen aus der Taufe gehoben.
Mit dem Vorstand hatte man eine gute Wahl getroffen. Während Schriftführer Kadach die besondere Gabe besaß, Protokolle auch von &dbquo;unbeschriebenen Blättern ablesen zu können, besaß Schießwart Dobler ein Schießgewehr mit Knicklauf und damit ging es los. Geschossen wurde in der Gastwirtschaft "Zur Mühle". Auf einen Schießplan konnte man noch verzichten, das nächste Schießen wurde jeweils in der anschließenden &dbquo;Besprechung festgelegt.
Nach den Protokollen von 1951 wurden diese Besprechungen nach Beendigung des Schießens mitunter erst um 24 Uhr eröffnet und dauerten bis in die Morgenstunden an.
Am 15. Januar 1952 wurde Helmut Plate zum 1. Vorsitzenden gewählt, ab Oktober 1952 wurde der Gasthof "ZumBahnhof! Neues Vereins- und Schieß- lokal. Hier fanden die Sportschützen für viele Jahre ein "Zuhause" und an diese Zeit wird so manche Erinnerung geknüpft. Neben dem Schießsport bereicherten viele Klubvergnügen und Ausflüge das Geschehen, insbesondere auch als Dankeschön an die Schützenfrauen für ein hohes Maß an Verständnis für die oftlange andauernden Schießabende ihrer Männer.