Es war am 15. Mai 1921, als sich eine Anzahl Anderter Schützen in der Gastwirtschaft "Zur Mühle" zusammenfanden, um einen neuen Schießclub aus der Taufe zu heben. Der 1. Vorsitzende der Anderter Schützen- gesellschaft, Harry Oppenborn, hatte seinen Segen dazu gegeben und so stand der Neugründung nichts im Wege. Leider stehen aus dieser Zeit nur noch sehr wenige schriftliche Unterlagen zur Verfügung. Von den Mitgründern des Schießclubs lebt heute niemand mehr. Gründungsmitglieder waren damals: Wilhelm Bähre (Holz-Bähre), Willi Bähre (Pinsel-Bähre), Karl Bauermeister, Fritz Dohrs, Adolf Ebeling, Emil Fischer, Fritz Harmsen, Fritze Hebel, Wilhelm Kölling, Fritz Kölling, Friedrich Konerding, Alfred Kothe,Hermann Kracke, Henry Oppenborn, Ernst Prüße, Adolf Rode,Fritz Rode,Heinrich Scheverling,Fritz Schleth,Ernst Tegtmeier, Heinrich Vogelsang und ErnstWehler.
Erst drei Jahre nach seiner Gründung erhielt der Schießclub Anderten, wie er sich zuerst nannte, seinen heutigen Namen; in einer Versammlung am 17. Oktober 1924 von der noch eine Niederschrift existiert und an der außer dem Vorsitzenden Heinrich Vogelsang etwa 15 Mitglieder teilgenommen haben. Nach langem Hin und Her beschloss man, den Schießclub "Niedersachsen von 1921" zu nennen. Der Entscheidende Vorschlag, so wird erzählt, soll von der Vereinswirtin Mutter Rode gekommen sein. Unter Protest des damaligen Kassierers Willy Bähre – die Kassierer waren damals also genau so hart wie heute – wurde aus der Vereinskasse eine Runde Bier spendiert. Anschließend wurde gevespert, eine gute Sitte, an der sich bis heute ebenfalls nichts geändert hat. Ernst Tegtmeier soll es spendiert haben
Für die Benutzung des Scheibenstandes musste man, wie auch eine Zeitlang nach diesem Krieg, eine Benutzungsgebühr bezahlen. Sie betrug zwei Mark. 1925 hatte der Schießclub bereits 32 Mitglieder. Damals wurde lt. einem Protokoll auch eine Bierkasse für den Scheibenstand eingerichtet. Fehlgeld musste, wie auch heute noch, ebenfalls gezahlt werden. Übrigens herrschten damals teilweise harte Sitten. "Wer nich taun Scheiten kommt ward ruteschmetten" (wer nicht zum Schießen kommt, wird rausgeschmissen), so kann man es noch heute in einer Festschrift zum Preisschießen im November 1936 nachlesen.
Die Kasse war immer etwas schwach auf der Brust, und so musste Willy Bähre, Pinsel-Bähre genannt, in der Versammlung am 16. Juli 1925 zur Ehrung des frischgebackenen Schützenkönigs Walter Niemann der Kasse 80 Mark als Darlehen vorstrecken. Übrigens wurde damals noch Eintrittsgeld genommen. Es betrug fünf Mark.
Weitere Schützenkönige und Altersschützenkönige - heute Seniorenkönige - siehe hier:
Aber nicht nur wenn es um Königswürden ging, sondern auch im Mannschaftsschießen sowie in diversen Pokalschießen errangen Niedersachsen erste Plätze. Auch die Rangliste der jahresbesten KK- Schützen weist ebenso stattliche Erfolge der Niedersachsen aus.
Auf vielen Gebieten sind die Niedersachsen aktiv. Der Schwerpunkt liegt natürlich auf dem Schießen. Hier steht das Kleinkaliber- und Luftgewehr- schießen an erster Stelle. Aber auch auf der Kegelbahn und beim Pistolenschießen stehen sie ihren Mann. Für fast zwanzig Jahre unterhielten sie ab den fünfziger Jahren eine eigene Luftpistolenabteilung. Im § 2 der Satzung steht: "Zweck des Clubs ist die Ausübung des Schießbrauchtums als Gliederung der Schützengesellschaft Anderten v. 1901
Doch nicht nur ausschließlich dem Schießsport haben sich die Niedersachsen verschrieben: Auch Kameradschaft und Geselligkeit stehen hoch im Kurs. So unterhalten die Niedersachsen seit 1963 mit dem Schützenverein "Edelweiß" aus Großburgwedel und seit 1964 mit der Schützengesellschaft "Ahlten" freundschaftliche Verbindungen.
Die jährlichen gesellschaftlichen Höhepunkte der Niedersachsen sind die traditionelle Sommerfahrt zu ausgesuchten Zielen unserer Heimat und der Niedersachsenabend den die Niedersachsen samt Partner, Freunden und Bekannten am ersten Freitag im Dezember feiern.
Seit dem Bestehen des "Schießclub Niedersachsen" gab es folgende Vorsitzende: Von 1921 bis 1965Heinrich Vogelsang, von 1966 bis 1997Werner Schlode, von 1998 bis 2005Klaus-Dieter Wesoly, von 2006 bis 2014Bernd Küker, seit 2015 Ulrich Spohr.